Donnerstag, 7. Oktober 2010

Buchrezension: "Der Todeskünstler"

Hardcore-Thriller für starke Nerven

Buchtitel: Der Todeskünstler
Autor:
Cody McFadyen
Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co.KG (15.09.2010)
ISBN-10: 3404162730
Originaltitel: Face of death


Inhalt:
Ein Serienmörder auf der erbarmungslosen Suche nach Gerechtigkeit - ein Rachefeldzug mit aufgeschlitzten Opfern und einer Menge Blut - ein 16-jähriges Mädchen, das seit über einem Jahrzehnt regelmäßig vom „Todeskünstler“ besucht und ihrer Lieben beraubt wird: Ein Fall für FBI-Agentin Smoky Barrett!
Die Ermittlerin Smoky Barrett wird zu einem Tatort gerufen, an dem die 16-jährige Sarah blutverschmiert und in suizidaler Absicht auf sie wartet. Neben Sarah warten blutige Pfützen, mit Blut beschmierte Wände und drei Leichen auf Smoky; zwei davon aufgeschlitzt und bestialisch ausgeweidet. Die FBI-Agentin begibt sich mit ihrem Team auf die Fährte des Killers. Das Problem: Es scheint keine brauchbaren Spuren zu geben. Den einzigen Lichtblick bildet ein Tagebuch von Sarah, die ihr traumatisches Dasein seit ihrem sechsten Geburtstag festgehalten hat – dem Tag, an dem sie ihre Eltern und ihren Hund Buster auf grausame Weise verlor. Seidem mordet der Künstler alles, was Lara lieb ist, um ihre Gefühle zu töten, um in ihr sein Ebenbild neu zu erschaffen, um sie zu vernichten. Es zeigt sich sehr schnell, dass Smokys Team mit seinen Recherchen nach dem WARUM stets auf Spuren gerät, die der Serienmörder vorgegeben hat. Erreicht der Künstler letztlich sein Ziel, oder gelingt es den Ermittlern, im entscheidenen Augenblick einmal einen Schritt schneller zu sein…?

Bewertung:
Cody McFadyen zerrt auch in seinem zweiten Hardcore-Thriller an den Nerven seiner Leser. Wer den Horrorteil mit detaillierten Gewaltbeschreibungen mit nur leichter Übelkeit und Beklemmung übersteht, gelangt in eine unglaublich spannende Geschichte - eine Geschichte, in deren Mittelpunkt das unfassbaren Leiden des Mädchens Sarah, der Wettlauf des  FBI-Ermittlerteams mit dem Todeskünstler und ein Kinderschänder-Ring stehen. Der Autor gräbt mit seinen authentischen Schilderungen von Gefühlen und Gedanken in den tiefsten Abgründen der menschlichen Seele ohne dabei den Faden auf dem Weg zu einer schlüssigen Aufklärung zu verlieren. Besonders gelungen finde ich  die integrierte Geschichte von Smoky Barrett und ihrer Pflegetochter Bonnie sowie die ausführliche Schilderung der Ermittlungsarbeit, die die mögliche Denkweise des Serienkillers analysiert.
Zu kritisieren ist die schlechte Recherche in Bezug auf die Wirkung von gespritzten Muskelrelaxanzien: Im Gegensatz zur Beschreibung von Opfern, die voller Angst und Schmerzen mit offenen Augen ihre langsame Ausweidung verfolgen, würde das Medikament in der Realität zu geschlossenen Augen und einen kurzfristigen Atemstillstand mit Todesfolge sorgen. Nicht nur in diesem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage, ob das Buch respektive der Leser die detaillierten und in keinem Fall jugendfreien Gewaltbeschreibungen wirklich nötig hat…?!?

KURZ UND BÜNDIG


Positiv:
- Sehr gute Geschichte
- Umsetzung fesselnd und schlüssig
- Psychothriller für starke Nerven

Negativ:
- Im Einzelfall schlechte Recherche
- Detaillierte, nicht jugendfreie, Gewaltbeschreibungen

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