Samstagnachmittag, 15 Uhr 30, Fußballbundesliga. Zeit für Badewannen-Wellness. Voller Vorfreude greife ich mir mein Smartphone und aktiviere erstmalig mein teuer erworbenes Fußball-Liveübertragungs-Programm. Begrüßt werde ich von einer euphorischen männlichen Stimme mit den Worten: „90 Minuten - 22 Spieler - ein Tor, das vielleicht alles entscheidet…“. Wie sich der mediengewandte Leser meiner Zeilen wohl bereits denkt, handelt es sich dabei um den ersten Teil des Werbeslogans einer Brauerei. Einer Brauerei, die mutmaßlich sehr viel Geld „für diesen einen Moment“ - ihren eigenen Moment - ausgegeben hat. Genau gesagt ein Moment von zehn Sekunden – ich habe etwa bei der achten Wiederholung mit meinen Fingern mitgezählt. In der Folgezeit stellt der Moderator wiederholt fest, dass „noch kein Tor in keinem der Stadien gefallen“ ist (häää…?). Dazu berichten seine Sportreporter aus den Stadien von „hauchdünnem Abseits“, „Klöpsen in der Abwehr“ und Bällen, die nicht nur „geschossen“ und „geschoben“, sondern ebenso „gezimmert“ und „gelöffelt“ werden. Richtig anschaulich und spannend… müsste man meinen.
Leider springen nicht nur die Fußballexperten von einem Spiel zum anderen, sondern – gezwungenermaßen - auch ich immer wieder aus meiner Badewanne zu meinem "Radio". Obwohl mir mein Gerät einen sehr guten Funkwellenempfang bestätigt, kommt es regelmäßig zu Unterbrechungen der Übertragung. Mit viel Glück setzt nach einem Augenblick der gefühlten Ewigkeit die vertraute männliche Stimme ein, die stets philosophiert, dass „22 Spieler 90 Minuten spielen, um ein Tor zu schießen, das vielleicht alles entscheidet“. Schade nur, dass mich diese regelmäßige Information so manche wichtige Entscheidung verpassen lässt…
Mit etwas weniger Glück kommt keine Stimme – es kommt gar nichts mehr. In diesem (meinem) Ausnahmezustand heißt es für mich dann jeweils: neu laden. Natürlich nicht ohne 22 Spieler, 90 Minuten… naja, Sie wissen schon. Insgesamt werde ich bis zu den Spielenden nicht weniger als zwei Dutzend Mal daran erinnert, worum es beim Fußball wirklich geht. Selbstverständlich habe ich meiner Kauf-Applikation im Forum die Bewertung gegeben, die sie verdient! So selbstverständlich, wie ich am nächsten Bundesligaspieltag wieder als Hörer dabei sein werde – ist doch klar.
P.S.: Klar ist mir mittlerweile auch, worauf es bei der Biersorte ankommt beziehungsweise nicht ankommt. Prost!
Leider springen nicht nur die Fußballexperten von einem Spiel zum anderen, sondern – gezwungenermaßen - auch ich immer wieder aus meiner Badewanne zu meinem "Radio". Obwohl mir mein Gerät einen sehr guten Funkwellenempfang bestätigt, kommt es regelmäßig zu Unterbrechungen der Übertragung. Mit viel Glück setzt nach einem Augenblick der gefühlten Ewigkeit die vertraute männliche Stimme ein, die stets philosophiert, dass „22 Spieler 90 Minuten spielen, um ein Tor zu schießen, das vielleicht alles entscheidet“. Schade nur, dass mich diese regelmäßige Information so manche wichtige Entscheidung verpassen lässt…
Mit etwas weniger Glück kommt keine Stimme – es kommt gar nichts mehr. In diesem (meinem) Ausnahmezustand heißt es für mich dann jeweils: neu laden. Natürlich nicht ohne 22 Spieler, 90 Minuten… naja, Sie wissen schon. Insgesamt werde ich bis zu den Spielenden nicht weniger als zwei Dutzend Mal daran erinnert, worum es beim Fußball wirklich geht. Selbstverständlich habe ich meiner Kauf-Applikation im Forum die Bewertung gegeben, die sie verdient! So selbstverständlich, wie ich am nächsten Bundesligaspieltag wieder als Hörer dabei sein werde – ist doch klar.
P.S.: Klar ist mir mittlerweile auch, worauf es bei der Biersorte ankommt beziehungsweise nicht ankommt. Prost!
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